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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mit einem Stahlstich - S. 61

1836 - Stuttgart : Belser
Dle Indier. 61 der über die Grenzmark und die einzelnen Ackergrenzen Register führt; der Bronnenmeister, der über Teiche und Kanäle die Aufsicht hat und über die Vertheilung des Wassers wacht; der Bramane, der den Gottesdienst im Dorfe versieht; der Schulmeister, der die Kinder im Sande lesen und schreiben lehrt, und der Kalender-Bra- mane, der glückliche und unglückliche Stunden zum Säen und Dreschen ausruft. Doch alles Gesagte giebt uns keinen Begriff von indischem Volksleben, so lange wir nicht auf ein gewisses eigenthümliches Verhältniß Rücksicht genommen haben, welches dort die ganze Form der Gesellschaft bestimmt. Die Hindus sind in Kasten gctheilt, wie wir mit einem portugiesischen Worte zu sagen pflegen, oder wie die alten Indier sagten, in jätayas, Stände, oder in varnani, Farben. Niemand darf ein andres Gewerbe treiben als das seiner Eltern, Niemand in eine andre Kaste heira- then als in seine eigne,") Niemand mit Angehörigen einer andern speisen, noch überhaupt Umgang haben. Wer hiegegen fehlt, wird ausgestoßen, und der Ausge- strvßne sinkt zu der verachteten Klasse der Parias her- ab, welche fern von ehrlich geachteten Menschen auf dem Feld oder im Walde wohnen müssen, nur mit der Hand vor dem Munde einen bessern Hindu anreden, und wenn sie ihn berühren, von ihm getvdtet werden dürfen. Aus. geschlossen von allem Unterrichte und von dem Besuche jedes heiligen Ortes, nur zu solchen Arbeiten gebraucht, deren Andre sich schämen, leben sie in Schmutz und Blödsinn ihre Tage dahin. Da die Mehrzahl derselben *) Allerdings mag die Frau aus einer geringer» Kaste stammen, wenn sie nur nicht eben zu den Sudras gehört; aber die Mit einem Sudra verheirathete Waisya kann nur Schuhmacher und Fischer zu Kindern haben, und die Kinder einer im gleichen Falle befindlichen Bramanin gelten gar nur als Tschandalas. und stehen als solche gleich tief wie die Parias.

2. Mit einem Stahlstich - S. 126

1836 - Stuttgart : Belser
126 Fünftes Hñuptstück. und Gebet verehren sotten. Wer ein reines Thier an Festtagen oder zum Verbrauche in seiner Haushaltung schlachten will, führe es an einen Ort, wo heiliges Feuer brennt; der Priester spreche einige Gebete an die Luft, bringe das Thier vor die Feuerstätte, nehme Weihwasser, streue Wohlgerüche ins Feuer, bete wieder zur Luft, rede das Thier an mit den Worten: „nach dem Willen des Weltkönigs, Gottes der Reinheit, todt' ich dich, so ist mir befohlen;" lasse die Hand so lange darauf ruhen, bis es todt ist, wasche Hände und Messer, bete noch ein, mal und trinke dann von dem unter Gebeten bereiteten und gesegneten Homsaft. Denn das Blut des Hom oder Heomo fließt in der Pflanze, die seinen Namen trägt. Oft auch soll der Priester zur Ehre des Gottes und zum Besten der Gläubigen ein feierliches Jzeschne begehen: er bete vor dem Altar, wo die Flamme lodert, gebrauche Weihwasser und Homsaft, schwinge heilige Baumzweige in der Hand und lege gesegnetes Thierfleisch daneben, da- mit die Zeichen der von Ormuzd geschaffnen Welt, Feuer und Wasser, Baumzweige und Fleisch, als Opfer und als Gegenstände des Opfers zugegen sehen. So aber Je, mand eine Sünde gethan hat, so leiste er ein Sühnopfer. Denn auf jede Übertretung folgt in diesem Leben eine Buße, im andern eine Höllenstrafe. Wer zum Beispiel sein mit Handschlag gegebnes Wort gebrochen hat, muß sogleich 600 Derems zahlen, oder so viele Ruthenstreiche leiden. Nun aber steht ihm erst noch sechshundertjährige Höllenpein nach dem Tode bevor. Will er dieser, entge- hen, so schenke er einem armen Landmann ein Pferd, oder einen Ochsen mit silbernen Glöckchen am Halse, oder neues Ackergeräthe zum Feldbau; oder mache er wüstes Land urbar, um es sofort einem Armen unent- geltlich zu überlassen; oder halte er auf eigne Kosten an brückenlosen Strömen eine Fähre bereit; oder liefre trock-

3. Mit einem Stahlstich - S. 130

1836 - Stuttgart : Belser
130 Sechstes Hauptstück. t am i sch e Landstrich ist mitten zwischen die große Straße der Völker und an den Ausgang des merkwürdigen Golfs gelagert, der durch seine Passatwinde und als bequemste Straße nach Hindnstan von jeher zur Schiffarth und zum Handel einladen mußte. Gewiß also sind hieher frühzei- tig Menschen gekommen, und wer in Mesopotamien sich niederließ, war, wenn er nur ein Haus bauen und vor den Wasscrfluthen sicher seyn wollte, nicht blos zur Ar- beit, sondern zum Nachdenken und Erfinden gcnöthigt. Sv hat cs der Vorsehung gefallen, die edelsten Kräfte des Menschen zu entfalten, dadurch, daß sie ihm das Unentbehrliche scheinbar versagte. Die erste Aufgabe be- stand darin, dem Wasser Boden abzugewinnen. Man benützte die Senkung des Erdstrichs, zog Kanäle, die den Euphrat in den Tigris entluden, zähmte durch Was- serwerke andrer Art die wilde Natur dieses letztern Stroms, grub und mauerte bereits vorhandne Vertiefungen aus, die als große Behältnisse einen Theil der Gewässer ver- schlangen, und befruchtete das trocken gelegte, von Na- tur hitzige und selten beregnete Land, indem man kleinere Kanäle nach allen Richtungen verzweigte und durch Schöpf- maschiencn Accker und Gärten begoß. Auch Baumaterial konnte gefunden werden, wenn man umsichtig zu Werke gieng: unermeßliche Vorrathe weisser Ziegelcrde in der Umgegend von Babylon und reiche Erdharzquellen acht Tagereisen nordwärts, bei Hit. Aus diesen bereitete man den Mörtel, die Ziegelerde strich man zu Backsteinen, die, theils au der Sonne gedörrt, theils in Oefen gebrannt, von solcher Festigkeit waren, daß die Entziffrung ihrer keilförmigen Inschriften noch gegenwärtig unsre Gelehrten beschäftigt. Der, wie es scheint, vulkanische Boden be- lohnte überschwänglich die auf ihn gewendete Mühe: er brachte nicht blos Weiden und Cypresscn, Aepfel- und andre Fruchtbänmc, sondern die herrliche Palme hervor,

4. Mit einem Stahlstich - S. 170

1836 - Stuttgart : Belser
170 Achtes Hauptstück. angehäuften Maaren an Lyrische Seefahrer abgegeben. Solange ihnen der Seeweg noch nicht offen stand, mußte ihr Streben desto eifriger auf das Festland gerichtet seyu, um durch Ausdehnung des Stadtgebietes den Zu- fluß von Lebensmitteln und durch Schwächung raubsüch- tiger Feinde den Verkehr im Biunenlande zu sichern. Leider sind hierüber nur dürftige Nachrichten auf uns gekommen. Justin begnügt sich, von Unglücksfällen und Zwistigkeiten, von Seuchen und deßhalb eiugeführteu Men- schenopfern und von heftigen und langwierigen Kriegen mit den Afrikanern im Allgemeinen zu sprechen. Unter einem Feldherr« Namens Match us sollen bedeutende Fortschritte gemacht worden seyu; übrigens hat das kar- thagische Gebiet vielleicht erst um die Zeit von 400 seine volle Ausdehnung über Zeugitana imb Byzaceue, auf 180 Stunden in die Länge und 144 in die Breite, erhalten. Die Urbevölkerung ward durch Kolonien zu dem Misch- volke der Libyphonizier umgeschaffen, und zu einem sehr drückenden, grvßteutheils in Naturalien bestehenden Tribute angehalten, welcher in Zeiten der Noth bis auf die Hälfte des Ertrags gesteigert und von den Einwoh- nern an die Küste geliefert wurde. Von diesen Natura- lien ernährte Karthago sich selbst, sowie später die zahl- reichen Schaaren, die in seinem Solde standen, und die öffentlichen Sklaven in den Schiffswerften, Arsenalen, Bergwerken vdcr^Flottcn. Dreihundert fast durchaus un» befestigte Städte sollen nach Strabo, nach Andern noch mehrere innerhalb des punischen Gebietes gelegen haben; der wohlbewässerte Boden, den Gebirge vor dem sengen- den Hauch der Wüste schützten, war überaus ergiebig; die ganze Landschaft von den Quellen des Bagrades bis zum Meere bot den Anblick eines sorgfältig bebauten Gartens dar. Südlich von dem fruchtbaren Küstenstriche bis an die Abhänge des Attas hinauf wohnten seßhafte Hirtenvölker;

5. Mit einem Stahlstich - S. 242

1836 - Stuttgart : Belser
Zehntes Hauptstück. 242 100 und 1000 und 10,000 eittgetheilt waren, so machte man von einem allgemeinen Aufgebote doch nur in aus- serordentlichen Fällen Gebrauch, sondern in jeder be- deutenden Stadt lag unter einem eignen Anführer eine Besatzung, im Lande war ein grvßentheils aus Rei- terei bestehender, einem andern Befehlshaber untergebner Heerhaufen zerstreut, dem man noch Abtheilungen von Bogenschützen und Schleuderern zugesellte, und ausser- dem hielt der Satrape als Leibwache, und um seinen Be- fehlen Nachdruck zu geben, noch eine Schaar von Haus- truppen. Was von der Militärverpflegung und dem fürstlichen Haushalte des Satrapen übrig blieb, wurde an den Hof abgelicfert, und was der Hof nicht für seine Bedürfnisse verbrauchte, floß in den königlichen Schatz, dessen Jahreseinnahme Herodot nichtsdestoweniger auf bei- läufig 38 Millionen Gulden berechnet, Uebrigens war jedes Volk, gleichwie man ihm seine Rcligionsgebräuche und Einrichtungen ließ, zu den öffentlichen Lasten auf eine Weise beigezvgen, die den Produkten des Landes und den Beschäftigungen der Einwohner entsprach. Die Perser allein entrichteten nichts als ein Regale von den Bewäs- serungsanstalten ; die Meder lieferten Geld, 3000 Pferde, 4000 Maulesel, 800 Schaafc, und feine Obstsorten, die Araber nur 1000 Pfund Weihrauch, die Indier dagegen ein Viertel der Rcichessteuer in baarem Metalle, und aus ihrem Gold wurden die Dariken, eine Münze zu acht Gulden 41 Kreutzern, geprägt. Auf Babylon lastete ein Drittel der Lieferungen an den Hof; vier sonst steuerfreie Dörfer mußten jüdische Jagdhunde für den Satrapen hat- ten, der 800 Hengste und 16,000 Stutten in seinen Mar- ställen hatte und jährlich eine Million an baarem Gelde einnahm. In Aegypten ruhte auf dem Kanal, welcher den Mörissee mit dem Nile verband, ein Regale; an Geld lieferte die Provinz über anderthalb Millionen^ an

6. Mit einem Stahlstich - S. 350

1836 - Stuttgart : Belser
350 Fünftes Hauptftück. kris, sowie durch Schiffe von Megara, Korinth, Sicyon, Elis, Petlene, Ambracia, Leukadia unterstützt wurde, und zwischen dem atheniensischen Seestaate, der einen überfiüsstg gefüllten Schatz, 300 große, von geschickten Bürgern ge- steuerte, mit 50,000 Seeleuten bemannte Schiffe, eine Besatzung von 4.6,090 Mann, 13,000 Schwerbewaffnete, 1600 Bogenschützen und 1200 Reiter zum Angriffe, die Thessalier, Akarnanier, Corcyräer und Zantier zu Bundes- genossen, und auf Insel- und Küstenstrichen eine große Anzahl Unterthanen hatte. Sobald vom Anzuge der Pe- lopvnnesier verlautete, flüchteten die Grundbesitzer und Laudleute ihre Heerden auf benachbarte Inseln, ihre Wei- der, Kinder und Geräthschaften nach Athen. Als aber König Archidamus der Hauptstadt mit 60,000 Mann bis auf drei Stunden verwüstend nahe kam, entstand ein Murren unter der Einwohnerschaft, und damals, wie es nach Plutarch scheint, wurden aus Unwillen über Perikles die ihm theuersten Personen angefeindet: Phidias, weil er irreligiöserweise sein und des Perikles Bild an der Mi- nervastatue angebracht — er soll im Gefängnisse gestorben seyn; Anaxagoras, weil er die Himmelserscheinungen na- türlich erkläre und dadurch den Göttern Eintrag thue — er entwich nach Lampsakns, wo er 428 starb; Aspasta, weil ihr Beispiel den Sitten schade — Perikles selbst rettete sie durch seine ergreifende Beredtsamkeit. Doch wie stch dieß verhalten möge, jedenfalls wurde dem Feind durch Plünderungen der Flotte im Peloponnes reichlich vergolten, was er den Atheniensern Schlimmes zugefügt hatte. Da brach während des folgenden Jahres die Pest aus: sie war aus Afrika oder Asien eingeschleppt worden, und richtete um so größere Verheerungen an, weil die Flucht der Landleute, welche theils bei Bekannten, theils in schlechten Hütten auf öffentlichen Platzen oder zwischen den langen Mauern untergebracht waren, Athen

7. Mit einem Stahlstich - S. 486

1836 - Stuttgart : Belser
Viertes Hauptstück. 486 zum unumschränkten Strategen ernannt; allein seine Lage war und blieb eine verzweifelte. Wo es darauf ankam, zu überrumpeln, zu bestechen, oder eine Verschwörung an- zuzetteln, fühlte er sich ganz am Platze; von offnem Kampfe hingegen war er kein Freund, und man behauptete, daß ihm der Anblick des zur Schlacht blasenden Trompe- ters mehr als einmal Bauchgrimmen verursacht habe. Wirklich hatte er durch Zeichen von Muthlvsigkeit und Verstoße gegen die Kriegskunst schon einen großen Theit seines Ansehens verloren, und mußte gänzlich ins Dunkel zurückzusinkcn fürchten, wenn Klevmenes — woran wenig mehr fehlte — die Hegemonie der Spartaner im Pelo- ponnes wiederherstellte. In diesem Gedränge bewog er den Bundestag, die Auslieferung der korinthischen Burg zuzusagen, wenn Antigvnus Dvsvn mit einem Hülssheere erscheinen wollte. 223 im Spätsommer segelte Antigvnus, weil die Actolier den Thermvpylenpaß gesperrt hatten, mit 21.400 Mann nach dem Isthmus: Klevmenes mußte vor der Uebermacht zurückweichcn, und auf einem in Aegium gehaltncn Bundestage ward beschlossen: „Makedonien, Epirus, Thessalien, Euböa, Phvcis, Bövtien, Lvkris, Akarnanicn und Achaja treten in einen großen Bund zusammen, als dessen Haupt und Oberfeldherr der mace- donische König das Recht hat, die Tagsatzung nach Korinth zu berufen, und dem Strategen der Achajer Befehle zu crtheilen." Bei Sellasia in Lakonien kam es zu einer entscheidenden Schlacht mit den Spartanern: Euklides fiel, Klevmenes warnte in Sparta vor weiterem zweck- losen Widerstande, besuchte noch einmal das Mädchen, welches 'hm seit dem Tode der Agiatis lieb geworden war, und schiffte nach Alexandrien, wo Euergetes ihn freundlich aufnahm. Die Spartaner wählten, solange er in Aegypten lebte, keine neuen Könige: auch ihre Stadt gehörte nunmehr dem großen macedoni-

8. Mit einem Stahlstich - S. 603

1836 - Stuttgart : Belser
Rom und Karthago. 603 sores lionorarii oder auch Consiliarii hießen, und nach Wahl des Statthalters seinen Rath bildeten. Als Ge- hüsten und nvthigenfalls Stellvertreter in Krieg und Frieden gab der Senat dem Verwalter einer größere Provinz mindestens 3 Legaten bei, dem Prvconsul ge- wesne Consutn, dem Prvprätor gewesnc Prätoren. Hie- zu kamen Provincialquä störe n, die vvrnamlich für das Heer zu sorgen, übrigens auch die Verpflichtung hatten, alle nicht verpachteten Gefälle einzuziehen und zu verrech- nen. Glcichwje das Gebiet Hieros die Herrschaft des sicilianischcn Prätors unterbrach, so gab es in jeder Pro- vinz einzelne Orte, welche nicht im Provincialverbande standen, insonderheit Municipien und Kolonien. Letz- tere waren bei den Römern nicht etwa ein Ergebnis; des Zufalls, sondern Werkzeuge der Staatswcisheit, um die Herrschaft über das Ausland sowohl vvrzubereiten, als auch zu behaupten. Die Anlage einer Kolonie wurde zuvörderst durch eine Lex agraria bestimmt, und die Ausführung des Beschtustes gewöhnlich Trinmvirn an- vertraut. Unter Vorkragung einer Fahne zogen diese wie Feldherrn der Kolouistenschaar aus, begleitet von Prie- stern und von Handwerkern aller Art. Angekommen am Orte der Bestimmung, ließen sie mittelst eines Pflugs eine tiefe Furche ziehen: ein Stier und eine Kuh waren an den Pflug gespannt; mit hoch- und enggeschürzter To- ga folgte der Triumvir; hinter ihm Kolonisten, welche die aufgeworfne Erde nach innenzu kehrten; wo ein Thor seyn sollte, ward der Pflug in die Hohe gehoben; nach der Ceremonie schlachtete man die beiden Thicrc auf den neugebauten Altären, und begann an der Mauer zu arbeiten. Römerkvlonien hatten das Bürgerrecht in ans- gedehnterem Sinne als Latinerkvlvnicn, und besaßen zum Theile fogar das Suffragiuin. Beide wurden im Innern nach dem Muster Roms eingerichtet: eine Anzahl von

9. Mit einem Stahlstich - S. 192

1836 - Stuttgart : Belser
192 Neuntes Hauptstück. gen ließ Moses, soviel als nur immer möglich, den al- ten Zustand fortbestehen; insonderheit blieben die zwölf, oder vielmehr elf nichtpriesterlichen Stämme (Ephraim und Manasse galten zusammen blos für den einigen Joseph) unter ihren Stammfürsten und Distriktsältesten ziemlich abgesondert und selbstständig, — wiewohl nicht ohne gemein- schaftlichen Mittelpunkt, denn als solcher diente diestift 6- hüttc, und nicht ohne ein sichtbares Oberhaupt in der Person des H v h e n p r i e st e r s. Einen Beweis seltner Uneigennützigkeit hat Moses gegeben, indem er die höchste Würde nicht seinem Geschlechte, sondern dem seines Bruders Aaron zutheilte, und überhaupt so wenig darauf ausgieng, seine eigne Nachkommenschaft auszuzeichnen, weßhalb dieselbe bald nachher sogar in Dürftigkeit ver- sinken konnte. Wenn die auf den Landbau bezüglichen Einrichtun- gen alle den Geist weiser Sorgfalt athmen, so wird da- gegen in der peinlichen Gesetzgebung die äusscrste Strenge sittlichen Ernstes bemerklich. Wer gestohlncs Gut noch besitzt, leistet zwar nur gedoppelten Ersatz, vierfachen aber, wenn das entwendete Schaas geschlachtet oder ver- kauft, fünffachen, wenn er das Gleiche mit einem ent- wendeten Ochsen gethan hat; denn durch Ochscndicbstahl wird zugleich der Landbau gefährdet. Fehlt cs dem Diebe gänzlich an den zur Ersatzleistung nvthigen Mitteln, so werde er selbst verkauft. Wer Jemanden zu Schaden gebracht hat, dadurch, daß er einen stößigen Ochsen nicht sorgfältig verwahrte, muß je nach Beschaffenheit des an- gerichteten Schadens Lösegeld zahlen. Gelegenheitlich ma- chen wir hier die Bemerkung, daß auch von einem Löse- gelde der Person, jedoch im andern Sinne, gesprochen wird. Wenn Jemand sich selbst, oder den Werth seiner eignen Person dem Herrn augclobt, so hat ein Mann bi.s zu zwanzig Jahren zwanzig^ ein Weib zehen, ein

10. Mit einem Stahlstich - S. 676

1836 - Stuttgart : Belser
676 Erstes Hauptstück. wie Tacitns sagt, die Freiheit seiner Genossen gegen sich, indem er nach Alleinherrschaft strebte: er wurde angegriffen, kämpfte mit wechselndem Erfolg, und fiel, 37 Jahre alt, durch Hinterlist seiner Verwandten. Jndeß blieben die Bewohner des inncrn Deutschlands geraume Zeit von den Römern unangefochten. Bekleidet mit einem Wamms von Wolle oder Bast, das, meistens ohne Ermel, bis über den halben Leib hcrabhieng, und mit einer Spange oder einem Dorn zu. sammengeheftet war, in frühester Jugend geübt, die Frame, einen kurzen Speer mit scharfer Eisenspihe, zu Stoß und Wurf zu gebrauchen, Liebhaber der Jagd, unmäßig im Genüsse ihres Biers, jähzornig und im Spiet sogar das höchste Gut, die Freiheit, verscherzend, aber zuvorkommend gegen Jeden, der als Gast ihre Schwelle betrat, streng am gegebnen Worte haltend, keusch und treu in der Liebe, so daß die Entehrte nirgends Ver- zeihung fand, und eine Wittwe selten zur zweiten Ehe schritt, wohnten sie als kräftige Söhne einer rauhen Na» rur nicht iu Burgen und Städten, sondern Jeder aus seinem Gehöfte, da, wo ihm eine Quelle, ein Hügel, ein Rasen oder ein Busch gefiel, in leichtem, strohgedecktem Hause von Flechtwerk oder Brettern, beteten, unberührt vom Bilderdienste, im Hain, unter der Eiche des Donnergottes oder dem Wehen der Tannenwipfel, fragten das Loos, horchten auf das Wiehern weisser Rosse, wenn sie an den heiligen Wagen geschirrt waren, erkannten den Aelte- ftcn und Würdigsten erner Anzahl benachbarter Familien als Richter der Sende, während eine Anzahl von Sen- den unter dem Grafen des Gaus stand, kamen am Neu- oder Vollmond bewaffnet zur Volksgemeinde, um, wenn der Priester Stillschweigen geboten, nach Vorbera- thung ihrer Häupter Krieg oder Frieden zu beschließen, um Send- und Gaugrafen, oder einen Herzog zu wäh- len, der sie im Streit anführte, um Jünglinge wehrhaft zu machen, Verbrechen wider das Gemeinwesen zu stra- fen, oder auch im Fall der Klage über Privatsachen zu entscheiden. Da allgemeine Kriege für die Kampflust des
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